Die Stationen

Mit Sandmalereien von Conny Klement

Gott wird Mensch – Weihnachtsweg

Jedes Jahr feiern wir Weihnachten – warum?

Auf diesem Weg wollen wir den Ereignissen nachspüren, die uns das Weihnachtsfest geschenkt hat.
Über viele Jahrhunderte warteten die Menschen in Israel auf den verheißenen Retter, Messias genannt. In der Adventszeit gedenken wir an dieses Warten. Die Propheten Jesaja und Micha lebten beide im 8. Jh. vor Jesus.

„Darum wird der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und sie wird Ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben.“ Jes 7,14
„Der Stammbaum von Jesus geht bis Abraham zurück (ca. 2000 v.Chr). Es waren 42 Generationen.“ nach Mt 1,17
Gott kündet, was er den Menschen sagen will, immer mehrmals an.
Bereite ich mich auch auf das Kommen Jesu vor?
Wie feiere ich Advent?

Die Verkündigung der Geburt Jesus

In der kleinen Stadt Nazareth in Galiläa lebte Maria, die mit dem Zimmermann Josef verlobt war. Eines Tages erschien ihr der Engel Gabriel und verkündete ihr die Botschaft Gottes.

„Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.“ Lk 12.30-33
Gott wählt ein junges gehorsames Mädchen aus, die zu Gottes Willen ja gesagt hat.
Maria hat zu Gottes Willen „ja“ gesagt. Würde ich auch „JA“ sagen?
Wie hätte ich reagiert?

Maria bei Elisabeth

Maria besuchte bald darauf Elisabeth, eine ältere Verwandte. Sie war im fortgeschrittenen Alter und im sechsten Monat schwanger. Elisabeth empfing Maria mit folgenden Worten:

„Dich hat Gott mehr beschenkt wie alle Frauen, und gesegnet ist das Kind in dir! Welche Ehre, dass die Mutter meines Herrn mich besucht! Wie glücklich bist du, dass du geglaubt hast, was der Herr dir sagen ließ.“ nach Lk 1,42-45
Ermutige ich meine Mitmenschen wie Elisabeth?
Traue ich mich öffentlich über Gott zu sprechen?

Die Sterndeuter

Die Sterndeuter aus dem Osten haben die besondere Stellung von Jupiter (Königsstern) und Saturn (Schutzstern der Juden) im Westen beobachtet. Beide Planeten waren sehr eng übereinander sichtbar und dadurch sehr hell. Das war 7 v. Chr. Binnen eines Jahres waren sich die beiden Planeten drei Mal sehr nahegekommen. Am 3. Oktober desselben Jahres war die gleiche Konstellation wieder sichtbar. Die Sterndeuter interpretierten das als Zeichen der Geburt eines besonderen Königs der Juden. Sie machten sich auf den Weg nach Israel. In der Hoffnung den angekündigten König der Juden zu finden, nahmen sie einen sehr weiten Weg auf sich. In Jerusalem angekommen, fragten sie den König Herodes, wo denn der neue König der Juden geboren wurde. Herodes wusste nichts von einer Geburt im Palast und fragte die Priester und Schriftgelehrten nach dem Geburtsort des Messias.

„sie antworteten ihm: In Betlehem in Judäa; denn so steht es bei den Propheten“ Mt 2,5
Die Sterndeuter von Babylon lebten ca. 80 km südlich von Bagdad – im heutigen Irak – das ist ca. 900 km Luftlinie von Israel entfernt. Sie gingen am Nordufer des Toten Meeres hinauf nach Jerusalem. Betlehem liegt nur 8 km südlich von Jerusalem.
Was tue ich um Jesus kennen zu lernen?
Welche Anstrengungen nehme ich auf mich, um Jesus zu finden?

Die Volkszählung

Für Josef, den Verlobten von Maria, war die Situation nicht einfach, denn es zeigte sich, dass Maria ein Kind erwartet. Da das Kind von ihr nicht sein Kind war, wollte er sie verlassen. Doch der Engel Gottes redete mit ihm. Daraufhin entschied er, für Maria und das Kind zu sorgen.

„In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. So zog auch Josef von der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Hause und Geschlecht Davids.“ Lk 2,1.4
Nur durch die Volkszählung gingen Josef und Maria nach Betlehem – Gott hat es wohl so vorbereitet. Gottes Plan wurde durch eine politische Aktion erfüllt.
Betlehem heißt:
  • Stadt Davids (ewiges Königreich)
  • Haus des Brotes (Jesus ist das Brot des Lebens)
  • Fruchtbare Landschaft (Züchtung von Opfertieren für den Tempel)
  • Betlehem ist die Priesterstadt (Jesus ist der hohe Priester)
Hat Gott auch einen Plan für mein Leben?
Kenne ich Gottes Plan für mein Leben in dieser Welt?

Die Geburt Jesu

Als sie in Betlehem ankamen, kam für Maria die Zeit der Geburt.

„Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für Sie war“. Luk 2,6.7
„Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seinen Schultern; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.“ Jes 9,5
In einer Krippe ist das Futter für die Schafe, Heu und Getreide. Jesus ist die Nahrung für seine „Schafe“ – für uns Menschen. Jesus ist das Brot des Lebens. Jesus ist das Wort Gottes.
Mit welcher geistigen Nahrung ernähre ich mich? (Filme, Musik, Bücher, Bilder … dem Wort Gottes ?…)

Die Hirten auf dem Feld

In der Nacht als Jesus geboren wurde, waren Hirten auf den nahe gelegenen Feldern und bewachten ihre Herden.
Der Engel Gabriel erschien auch den Hirten auf den Feldern. Ein heller Glanz umstrahlte sie. Der Engel sprach:

„Fürchtet euch nicht, denn heute ist euch in der Stadt David der Retter geboren. Ihr findet den Messias (der Gesalbte) in einer Krippe und in Windeln gewickelt. Diese Freude wird dem ganzen Volk zu Teil. Und plötzlich war ein himmlisches Heer um den Engel Gabriel, die Gott lobten und sprachen: Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede – bei den Menschen seiner Gnade.“ nach Lk 2,8-14
Die Hirten waren nicht beliebt und angesehen. Sie konnten die Reinheitsgebote nicht einhalten. Aber Gott kommt zu allen Menschen.
Erkenne ich, dass auch ich für Gott wertvoll bin?
Freue ich mich über die Geburt des Retters Jesus?

Die Sterndeuter beim Kind

Als die Sterndeuter in Jerusalem die Information bekamen, dass der Messias in Betlehem geboren wurde, machten sie sich auf den Weg dorthin.

Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter. Da fielen sie nieder und verehrten ihn. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenke dar. Mt 2,10-11
Die Sterndeuter aus dem Morgenland hatten den Glauben einen besonderen König zu finden, sie folgten dem Stern und nahmen einen langen Weg auf sich bis sie Jesus in Betlehem fanden.

  • Gold bedeutet: Kostbarkeit, wertvoll, Geschenk für einen König
  • Weihrauch bedeutet: Gebet, Anbetung, Priester, Verbindung von Mensch zu Gott
  • Myrrhe bedeutet: Bittere Kräuter, Heilkräuter, Wurde zum Einbalsamieren von Toten benutzt
Was bringe ich Jesus?
  • Mein Gold: Zeit mit Gott …?
  • Mein Weihrauch: Anbetung, Lobpreis, Gebet …?
  • Meine Myrrhe: Bitterkeit, Verletzung, Enttäuschung, Schuld …?

Die Segnung

„Als 8 Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte. Zur Reinigung brachten sie das Kind Jesus nach 40 Tagen nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen und segnen zu lassen.“ nach Lk 2,21.22
Die Beschneidung galt als Bekenntnis und als Bund mit Gott. Nach dem Gesetz brachten sie Opfer dar. Es waren zwei Tauben. Für die besser Gestellten waren Schafe die Opfergabe. In Judäa wurden die Schafe gezüchtet, die in Jerusalem als Opfergabe geschlachtet wurden.
Auch Jesus lebte in Judäa und wurde in Jerusalem als Opfer für uns hingegeben, für unsere Sünden geopfert.
Bin ich bereit für Gott Opfer zu bringen? (Zeit, Dank, Lob….)
Bin ich mir bewusst, dass Gott auch mich segnen will?

Das Zeugnis von Simeon und Hanna

In Jerusalem lebte ein alter Mann namens Simeon. Er hatte die Gewissheit, dass er nicht sterben werde, bevor er den Messias gesehen habe. Als die Eltern Jesus segnen wollten, kam Simeon gerade in den Tempel. Er nahm das Kind in seine Arme und lobte Gott: „Herr“, sagte er, „nun kann ich in Frieden sterben, denn mit meinen eigenen Augen habe ich die Rettung gesehen, die du für alle Völker vorbereitet hast.“ Simeon segnete Maria und sagte: „Er wird ein Zeichen Gottes sein, gegen das viele sich auflehnen werden. Der Kummer darüber wird deine Seele wie ein Schwert durchbohren.“ nach Lk 2,25-35
„Die Prophetin Hanna, sie war hoch betagt und war ständig im Tempel und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. Sie kam hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.“ Lk 2,36-38
Kann ich am Glauben festhalten auch wenn ich lange nichts sehe?

Die Flucht

„Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und fliehe nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten“. Mt 2,13-14
„Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig und ließ alle Jungen unter 2 Jahren in Betlehem und Umgebung töten.“ Mt 2,16
Ägypten ist von Bethlehem mind. 100 km Luftlinie entfernt.
Wäre ich bereit, unbekannte Wege für Gott zu gehen, auch wenn ich Angst habe?

Die Rückkehr

„Als Herodes gestorben war, erschien dem Josef in Ägypten ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und zieh in das Land Israel; denn die Leute, die dem Kind nach dem Leben getrachtet haben, sind tot. Da aber der Sohn von Herodes, Archilaus, in Galiläa regierte, fürchtete er sich und ging weiter nach Norden, nach Galiläa und ließ sich in Nazareth nieder. Denn es sollte sich erfüllen, was durch die Propheten gesagt worden ist. Er wird Nazoräer genannt werden.“ Mt 2,19-23
In Nazareth wuchs Jesus als Kind auf, Gott erfüllte ihn mit Weisheit und Gnade.
Josef war Zimmermann und Jesus erlernte auch diesen Beruf.
Höre ich auf das Wort Gottes?
Lasse ich mich von Gott führen?

Wander- und Fluchtrouten

Gottes Pläne verfehlen nicht. Letztlich passt alles ineinander.
Bei Gott gibt es keine Zufälle.
Gott ist Mensch geworden um die Menschen zu retten,

dass alle in seine Gegenwart kommen können.